Grauwasseranlagen besitzen schon heute ein hohes Niveau technischer Reife und Zuverlässigkeit. Neben der technischen Optimierung ist daher die erfolgreiche Vermarktung durch Information der relevanten Kundengruppen ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg.
Im internationalen Vergleich ergibt sich aufgrund einer Vielzahl von Normen, Standards und Anforderungen kein homogenes Anforderungsprofil. In Europa und der überwiegenden Mehrzahl der Nationen existieren noch keine spezifischen Rechtsvorschriften für Grauwassersysteme. Schon die Definition des Begriffs Grauwasser unterscheidet sich dabei häufig noch in der Frage, ob hierin auch stärker belastete Küchenabwässer Berücksichtigung finden und welcher Verwendung aufbereitetes Grauwasser zuzuführen ist.
Die Prüfung nach bestehenden Vorschriften und die Orientierung an nationalen Merkblättern und Regelwerken ist ein geeignetes Mittel, um schon heute den Zugang zu nationalen Binnenmärkten zu gewährleisten und die Qualität eigener Produkte kundenwirksam zu belegen.
Grauwasseranlagen sind häufig mit Regenwasseranlagen kombinierbar.
Das PIA bietet hierzu verschiedene Prüfverfahren an:
Das von Dächern und sonstigen Flächen ablaufende gering verschmutzte Regenwasser kann gesammelt und zur späteren Wiederverwendung gespeichert und/oder aufbereitet werden. Hierzu wurde ein Standard von dem Europäischen Komitee CEN/TC165/WG50 erarbeitet und im Juni 2018 veröffentlicht.
DIN EN 16941-1:2018-06 Vor-Ort Anlagen für Nicht-Trinkwasser - Teil 1: Anlagen für die Verwendung von Regenwasser;
Deutsche Fassung EN 16941-1:2018
Die Norm beschreibt die Auslegung, Bemessung, Installation, Identifizierung, Inbetriebnahme und Wartung von Anlagen für die Verwendung von Regenwasser vor-Ort. Diese Norm legt auch die Mindestanforderungen an solche Systeme fest.
Regenwasser kann für Anwendungen wie Toilettenspülung, Wäsche, Bewässerung, Kühlung, Reinigung etc. auf privaten und gemieteten Grundstücken, Wohngebieten, Siedlungen, industriellen Standorten, Hotels, Straßen, Parks, Golfplätzen, Themenparks, Parkplätzen, Stadien etc. genutzt werden.
Für Anlagen zur Behandlung des gesamten häuslichen Abwassers (Kleinkläranlagen) stehen ebenfalls Prüfverfahren zur Verfügung, welche die Wiederwendung von aufbereitetem Schwarzwasser erlauben.
Der Ablauf geeigneter Anlagen kann beispielsweise zur Wiederverwendung zur Toilettenspülung oder Garten-Bewässerung genutzt werden.
Die für häusliche Kleinkläranlagen angebotenen Prüfverfahren sind:
Umfassendes US-amerikanisches Prüfverfahren für häusliche Kleinkläranlagen zur Wasserwiederverwendung mit zahlreichen Endnutzungsmöglichkeiten.
Standard für die Leistungs- und Zulassungsprüfung von Kleinkläranlagen in Australien und Neuseeland. Eine eingeschränkte Wiederverwendung des aufbereiteten Abwassers ist im Außenbereich möglich.
Kommerzielle und industrielle Anlagen erfüllen variable Aufgaben. Abhängig vom jeweiligen Anforderungsprofil (z. B. Wäscherei, Gemeinschaftsimmobilien, öffentliche Gebäude) sind individuelle Maßnahmen zur Typen- oder Vor-Ort-Prüfung anzuwenden. Geeignete Prüfungs-, Überwachungs- und Wartungsmaßnahmen müssen daher individuell entwickelt und verifiziert werden.
Neben der Prüfung solcher Systeme nach hauseigenen Verfahren des PIA besteht die Möglichkeit einer Produktzulassung nach NSF/ANSI 350.
Individuell wählbare Prüfanforderungen zur Simulation ausgewählter Einsatzszenarien (Erstellung eines Leistungszertifikates)
DIN EN 16941-1:2018-06 Vor-Ort Anlagen für Nicht-Trinkwasser - Teil 1: Anlagen für die Verwendung von Regenwasser;
Deutsche Fassung EN 16941-1:2018
Die Norm beschreibt die Auslegung, Bemessung, Installation, Identifizierung, Inbetriebnahme und Wartung von Anlagen für die Verwendung von Regenwasser vor-Ort. Diese Norm legt auch die Mindestanforderungen an solche Systeme fest.
Ende November 2016 wurde der neue australische Grauwasser Standard veröffentlicht. Nach mehreren Jahren Bearbeitungszeit konnte der Standard fertiggestellt werden und beinhaltet neu erarbeitete Anforderungen an Grauwasseranlagen. Der zuletzt geltende Standard aus dem Jahr 2008 wurde ersetzt und alle in Australien geltenden Richtlinien wurden in den Standard aufgenommen, welche sich teils maßgeblich von anderen aktuellen Grauwasserstandards unterscheiden. Der Hauptunterschied liegt darin, dass im australischen Standard für die Prüfung reales Grauwasser verwendet wird und ein Challenge-Test mit synthetischem Grauwasser ergänzt werden kann.
Der neue Teil des australischen Standards, 1546.4:2016, ergänzt die Reihe um ein Prüfverfahren für häusliche Grauwasseraufbereitungsanlagen mit einer täglichen Behandlungskapazität von bis zu 1000 L/Tag.